Motivorientiertes Führen

Wir wissen jeder hat seine eigenen Motivatoren. So wie es die Werbung der Raiffeisen- und Volksbanken als Werbebotschaft vermitteln: Jeder hat etwas, das ihn treibt. Und was den einzelnen Mitarbeiter treibt, muss die Führungskraft wissen, um ihn motivorientiert führen zu können.

Motive des einzelnen sind mit dem Analyseinstrument Reiss-Profile messbar. Steven Reiss, Professor für Motivations- und Persönlichkeitspsychologie, hat dieses Messinstrument entwickelt. Es dient als Navigator, um maßgeschneiderte Maßnahmen für verschiedene Wirkungsbereiche abzuleiten, zum Beispiel im Sport, im Privatleben und vor allem in der Mitarbeiterführung. institut-fuer-lebensmotive.de Die nebenstehende Musterauswertung zeigt eine solche Motivatorenstruktur.

Im letzten Führungskräftetraining ging es um die Frage, wie Mitarbeiter besser motiviert werden können. Die Teilnehmer haben vorab bequem online mit Hilfe des Reiss-Profils ihre eigene individuelle Motivstruktur ermittelt, weil es einfacher ist Mitarbeiter einzuschätzen, enn man seine eigenen Motivatoren kennt. In einer Impulssequenz habe ich die Motivatoren und die dazu typische Kommunikation und jeweiligen Glaubenssätze den Teilnehmern vorgestellt. Ausgestattet mit diesem Wissen haben die Teilnehmer in Partnerinter­views die Motivstruktur des jeweils anderen eingeschätzt und sich dann das Messergebnis mitgeteilt (gute Selbstbild-/Fremdbild­übung). Im Anschluss daran ging der Focus auf die jeweiligen Mitarbeiter. Welche Mitarbeiter mit welcher Motivstruktur habe ich und was bedeutet das für meine Führung?

Die Teilnehmer haben aus diesem Seminar mitgenommen, dass Kommunikation und aktives Zuhören die Motivatoren des Mitarbeiters erkennbar und nutzbar machen.

Musterauswertung 1: Ein Mitarbeiter mit den klar ausgeprägten Motivatoren Teamorientierung (+1,98) und Macht (+1,65) verbunden mit einer hohen Stressstabilität (emotionale Ruhe -1,72) wird als Projektleiter in einem entscheidenden Projekt mit hoher Arbeitsdichte gute Leistung bringen. Er wird mit dem geringen Ordnungsmotivator (-1,25) über Arbeitsaufträge mit starren Strukturen und Vorgaben wenig motiviert werden können.

Musterauswertung 2: Der Mitarbeiter mit dem hohen Status-Wert (+1,78) will gesehen werden. Dieser ist über alles zu motivieren was für andere sichtbar ist: Das eigene Büro, der aus­gefallene Geschäftswagen, die Teilnahme an einem besonderen Kongress usw.. Diesen Mitarbeiter mit einem Geschenkgutschein zu einem 5-Gänge-Menü motivieren zu wollen (-0,17), wird der falsche Motivator sein, da Essen für ihn keinen Stellenwert hat.

Die Führungskraft, die beim Delegieren von Arbeitspaketen auf die Moti­vatoren seiner Mitarbeiter achtet, wird motivierte Mitarbeiter haben.

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